LA DI Evelyn Achhorner: „Die Kündigung des Bauvertrages mit der ARGE H51 Pfons-Brenner ist für die Tiroler Verkehrspolitik ein weiterer harter Schlag.“ FPÖ-Verkehrssprecherin im Tiroler Landtag fordert einen aktualisierten Bauzeitplan für den BBT, ehrliche Kostenkalkulationen und funktionierende Verlagerungsszenarien.
„Das Worst-Case-Szenario ist eingetreten. Der Vertrag mit der ARGE H51 Pfons-Brenner wurde gekündigt. Das 15 km lange und damit größte Tunnelstück auf österreichischer Seite muss neu ausgeschrieben werden“, erläutert die FPÖ-Verkehrssprecherin im Tiroler Landtag, DI Evelyn Achhorner, in einer Stellungnahme. Es sei eine Katastrophe für die Tiroler Verkehrspolitik, die alles auf die Karte Brennerbasis Tunnel und die Verlagerung auf die Schiene gesetzt hat. „Vor kurzem war noch 2026 als Fertigstellungsziel avisiert, dann 2028, dann 2030 und nun muss man mit 2035 rechnen“, konkretisiert DI Achhorner.
Diese Situation habe sich schon seit längerem angebahnt. „Angefangen damit, dass es seit einem Jahr keinen aktualisierten Bauzeitplan mehr gibt, gibt es auch keine aktuelle Kostenaufstellung, von der ungeklärten Situation der Zulaufstrecken gar nicht zu reden“, zählt die FPÖ-Politikerin auf. „Es ist nun höchste Zeit, der Tiroler Bevölkerung reinen Wein einzuschenken, was die reale Fertigstellung des BBT und vor allem die reale Verlagerung auf die Schiene betrifft“, fordert DI Achhorner die Tiroler Landesregierung auf, die zugleich weiters eine Führungsschwäche des Vorstandes des BBT SE ortet, da es zu keiner Einigung mit der BBT Gesellschaft und der Bau ARGE gekommen ist. „Schon bei der Präsentation des neuen Geschäftsführers Dipl.-Ing. Martin Gradnitzer im Verkehrsausschuss des Tiroler Landtags, kamen Zweifel ob seiner Führungsstärke auf“, schildert die Freiheitliche Verkehrssprecherin.
Für LA DI Evelyn Achhorner ist fraglich, ob Zeit und Kosten, die jetzt auf die BBT Gesellschaft zu kommen, überhaupt noch abzuschätzen seien. „Man hat sich in eine unüberschaubare Situation gebracht, da der Überblick verloren wurde. Wir fordern nun dringend einen aktualisierten Bauzeitplan, ehrliche Kostenkalkulationen und funktionierende Verlagerungsszenarien ein.“
28.10.2020