Die Rolle der Wildbach- und Lawinenverbauung ist zu hinterfragen.

„Das Projekt der Neuen Heimat in Gerlos mit dem Bau einer 2-geschoßigen Tiefgarage und sechs Wohnblöcken mit acht Geschoßen, wobei nur zwei wohnbaugefördert sind, ist vielfach kritisiert worden. Neben der Frage, ob es sich um ein Investorenmodell unter dem Deckmantel von Personalwohnungen sowie den diskussionswürdigen architektonischen Eingriff in die Naturlandschaft, zeigen die Auswirkungen der letzten Unwetter auch ein Fehlerverhalten in Sachen Naturmanagement“, stellt die Wohnbausprecherin und Abgeordnete im Tiroler Landtag DI Evelyn Achhorner in einer Aussendung fest, die festhält: „Die gewaltige Hangsicherung eines gerodeten Steilhanges kostet jetzt schon das Doppelte. Die statischen Eingriffe ins Gelände sind äußerst kostenintensiv und haben mit gemeinnützigem Wohnbau nichts zu tun. Naturkatastrophen und Naturereignisse können nicht auf einen bestimmten Zeitpunkt vorhergesagt werden, mögliche Gefahrenquellen müssen bei Bauvorhaben berücksichtigt werden. Es ist nicht eine Frage, ob sie kommen, sondern wann.“

„In Gerlos scheint dies aber nicht funktioniert zu haben“, erklärt DI Achhorner unter Hinweis auf die letzten Umweltschäden durch die Unwetter in der Zillertaler Gemeinde. „Es sollte für Bauträger und vor allem für Bauträger der öffentlichen Hand eine Selbstverständlichkeit sein, Gefahrenquellen in der Planung ausreichend zu berücksichtigen, hier ist notfalls auch der Gesetzgeber, sprich das Land in der Verantwortung“, stellt DI Achhorner klar.

Video aus Gerlos

„In Gerlos ist auch die Rolle der Wildbach- und Lawinenverbauung zu hinterfragen. Die angrenzenden Hotels sind knapp einer Katastrophe entgangen. Im Ort ist der Rutschhang seit Jahren bekannt. Es kann nicht in jeden Hang gebaut werden, man muss mit Starkregenereignissen rechnen. Das gilt für ganz Tirol“, so die FPÖ Abgeordnete abschließend.

08.08.2022